Zu den Dingen, die das jährliche Goodwood Revival Meeting in Südengland einzigartig machen, gehört die Konsequenz, mit der dort alles auf „Vintage“ getrimmt wird.
Wer auf eine besondere „Zeitreise“ aus ist, kann sich beispielsweise mit einem historischen Taxi zum Ort des Geschehens kutschieren lassen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um den bekannten Austin FX4, der über Jahrzehnte das Londoner Straßenbild geprägt hat.
Stattdessen stellen Enthusiasten der London Vintage Taxi Association seltene Modelle der 1930er bis 50er Jahre zur Verfügung. Zu den besonderen Raritäten dieser Art gehört der nachfolgend abgebildete Beardmore:

© Beardmore Taxi, Goodwood Revival 2015; Bildrechte: Michael Schlenger
Der in Glasgow ansässige Industriekonzern Beardmore begann nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Taxibau und hatte bald den Ruf, den Rolls-Royce unter den Taxis zu bauen.
Ab den 1930er Jahren wurden die aufwendig gebauten Beardmores allmählich durch die günstigeren Modelle von Austin verdrängt. Hier ein Austin FX3 der frühen Nachkriegszeit:
© Austin FX3 Taxi, Goodwood Revival 2015; Bildrechte: Michael Schlenger
Dieses gelungene Modell etablierte sich rasch. Konkurrent Beardmore hielt noch bis 1966 eine Kleinserienproduktion aufrecht. Ab dann beherrschte Austin mit dem FX4 den Markt – erst 1997 endete die Produktion des populären Modells.
Beim Goodwood Revival bekommt man am Taxistand auch noch einige andere automobile Schätze der Zeit zu sehen, die der Besucher ebenso mieten kann. Sonst selten zu sehen sind etwa die folgende Modelle der hierzulande kaum bekannten Marke Jowett:
© Jowett-PKW, Goodwood Revival 2015; Bildrechte: Michael Schlenger
Nicht nur wegen der außergewöhnlichen Fahrzeuge lohnt es sich, ein wenig am Taxistand zu verweilen und dem Kommen und Gehen zuzusehen. Immer wieder bieten sich filmreife Szenen, die so nur in England möglich sind – die Briten verstehen sich perfekt auf den echten Retro-Look.
© Taxistand beim Goodwood Revival; Bildrechte: Michael Schlenger
Mehr Bilder vom Goodwood Revival 2015 gibt’s hier!
Ja, die Briten (auch die Damen) sind aus einem anderen Holz geschnitzt, das sieht man auch beim lässigen Umgang mit historischen Fahrzeugen. Fahren ist wichtiger als Putzen und alberne Schilder wie „Nicht anfassen“ oder gar „Nicht fotografieren“ habe ich auf der Insel noch nie gesehen. Besitze übrigens selbst einige Briten: MGB GT, MG 1300 Mk2 (ADO 16), Mini Traveller, Landrover Serie III und Jaguar XJ 4,2 Sovereign.
nachdem ich nun die aktuellen Veröffentlichungen Ende 2023 , Anfang 2024 gelesen habe,
bin ich nun mal einfach durch zufällig aufgefallene alphabetische Suche eingestiegen .
Breadmore Taxi sind in der Tat hier kaum bekannt, im letzten Jahr konnte ich mehrfach bei Oldtimer- Veranstaltungen eins bewundern hier im Saarland .
Jowett war natürlich ( selbst anglophil , nicht nur in Bezug auf Autos ) immer schon einer meiner Lieblingsklassiker , die kaum einer kennt , wobei ich da mehr auf die Nachkriegsautos „abfahre“ , diese 4 Zyl. Boxermotoren und die interessanten Formen und die Technik ( Eberan von Eberhorst als Chassis Zeichner der Jupiter Modelle ist schon ein Wort ) ,,,,
Die Videos von den Klassiker Rennen in Goodwood sind einfach mehr als packend und mittlerweile auch von guter technischer Qualität , die Liste der Fahrzeuge und Fahrer ist beeindruckend …
Trotz des angeblich schlechten Wetters in England fahren dort mehr Cabrios und Oldtimer als anderenorts in Europa , das zeigt viel über das traditionelle Wesen unserer Nachbarn jenseits des Kanals .
T. Flach