Fiat

Bilder von Fiat-Automobilen chronologisch geordnet

© Originalfotos und Dokumente aus Sammlung Michael Schlenger, sofern nicht anders angegeben; Weiterverwendung nur mit Quellenangabe

fiat-reklame_01-1914_galerie
Fiat 12/15 PS „Zero“ Tourer, Bauzeit: 1912-15; Reklame aus „Motor“, Heft 01-1914
Fiat 12/15 PS Zero „Spider“, Reklame aus „Motor“ von Mai 1914
Fiat Tipo 2B (vermutlich), aufgenommen im Januar 1918
Fiat Tipo 3 mit Karosserie von Alexis Kellner (Berlin), Baujahr: ab 1914; Fahrzeug der Festungs-Eisenbahn-Bau-Kompanie 7; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Fiat 501 Tourenwagen, Bauzeit: 1919-26 (dieser Wagen: ab 1924)
Fiat 501 am Ätna, deutsch beschriftet „Lavafelder von 1913“
Fiat 501, Bauzeit: 1919-26, aufgenommen in Oberitalien
Fiat 501 Tourenwagen, Bauzeit: 1919-26 (dieser Wagen: ab 1924); Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Fiat 501 Tourenwagen, Bauzeit: 1919-26 (dieser Wagen: ab 1924)
Fiat 501 Tourenwagen, Bauzeit: 1919-26 (dieser Wagen: ab 1924)

Fiat 501 Tourenwagen, Bauzeit: 1919-26
Fiat 501, für Sporteinsatz umgebauter Serienwagen, Baujahr: vor 1924, aufgenommen evtl. beim ADAC-Eifelrennen 1924 oder 1925; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Fiat 501 Tourenwagen, Bauzeit: 1919-26; dt. Zulassung
Fiat 501 Sechsfenster-Limousine, Bauzeit: 1919-26; Zulassung in Westfalen, aufgenommen im Juni 1926
Fiat 501 „Spider“, Bauzeit: 1919-26 (dieser Wagen: vor 1924), Postkarte aus  Brüssel nach Stolp (Pommern)
Fiat 501 „Spider“, Bauzeit: 1919-26 (dieser Wagen: ab 1924), Zulassung im Raum Berlin
Fiat Tipo 801-402 oder Tipo 804, aufgenommen in Monza 1922/23
Fiat 505 Außenlenker, Baujahr: 1919-25
Fiat 505 Tourenwagen, Bauzeit: 1919-25, Zulassung Bozen (Südtirol)
Fiat 505, Bauzeit: 1919-25; aufgenommen an Pfingsten 1923
Fiat 505 Landaulet vor dem Mailänder Dom, Aufnahme um 1925
Fiat 510, Bauzeit: 1919-25; aufgenommen in Herrenwies (Schwarzwald); Originalfoto: Sammlung Patrick Schnurr
Fiat 510, Bauzeit: 1919-25; aufgenommen in Cottbus
Fiat 519 Außenlenker, Baujahr: 1922-27, aufgenommen bei einem Concours d’Elegance
Fiat 509 Tourer, Bauzeit: 1925-29, Zulassung: Raum Berlin; Händlerplakette von KARL A. KLEIN, ansässig in Berlin-Friedenau, Hauptstr. 81
Fiat 509 Tourer, Bauzeit: 1925-29; aufgenommen am Fichtelberg (Erzgebirge)
Fiat 509 Tourenwagen; 2. Hälfte der 1920er Jahre
Originalreklame für den Fiat 509, Baujahr: 1925-29
Fiat 509 Spider, Baujahr: 1925-29, aufgenommen im März 1929
Fiat 509 Spider, Baujahr: 1925-29; Originalfoto aus Sammlung Jörg Pielmann
Fiat 509 Spider, Baujahr: 1925-29; Originalfoto aus Sammlung Jörg Pielmann
Fiat 509 Spider, Baujahr: 1925-29; Originalfoto aus Sammlung Jörg Pielmann
Fiat 509 Limousine, Bauzeit: 1925-29, Zulassung: Landkreis Oberberg (Rheinland)
Fiat 509 Limousine, Bauzeit: 1925-29, aufgenommen zwischen Mergentheim und Würzburg; Originalfoto: Sammlung Matthias Schmidt (Dresden)
Fiat 509, 4-sitziges Cabriolet, Zulassung: Raum Kassel
Fiat 509, 4-sitziges Cabriolet, Zulassung: Gotha (Thüringen)
Fiat 509S Zweisitzer-Sportwagen; Bauzeit: 1925-28
Fiat 509 Zweisitzer „Spezial“; Originalfoto aus Sammlung Jörg Pielmann
Fiat 509 S.M. Rennwagen, Werksfoto von 1926
Fiat 503 Tourenwagen, aufgenommen 1927 in Graz (Österreich), Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Thomas Frewein
Fiat 503, Bauzeit: 1926-27, aufgenommen vor dem Pantheon in Rom
Fiat 512 Tourenwagen, Baujahr: 1926-28, aufgenommen auf Sylt (Wenningstedt)
Fiat 507 oder 512 Tourenwagen, Baujahr: um 1927, Fahrzeug aus Bozen (Südtirol)
Fiat 512, Bauzeit: 1926-28; aufgenommen im August 1930 am Jaufenpass; Originalfoto aus Sammlung Matthias Schmidt (Dresden)
Fiat 512 Außenlenker, Bauzeit: 1926-28
Fiat 512 Landaulet, Bauzeit: 1926-28; aufgenommen 1927 in Italien
Fiat 520 Limousine, Bauzeit: 1927-29, aufgenommen in Troppau (heute: Tschechien); Originalfoto aus Sammlung Franz Langer
Fiat 520 Limousine, aufgenommen im April 1929 bei Einsiedl (Böhmen, heute: Tschechien)
Fiat 520, Bauzeit: 1927-29; aufgenommen in Czarnikow (ehem. Provinz Posen)
Fiat 520, Bauzeit: 1927-29
Fiat 520, Bauzeit: 1927-29, aufgenommen bei Rapallo (Ligurien)
Fiat-Taxis mit Besatzungsmitgliedern des Leichten Kreuzers Königsberg, aufgenommen 1930 in Catania (Sizilien)
Fiat 521, Bauzeit: 1928-31; Zulassung Stettin
Fiat 521 Limousine, Baujahr: 1928-31, aufgenommen bei St. Pölten (Österreich)
Fiat 522, Bauzeit: 1931-33; aufgenommen 1937 auf der Via Appia (Italien)
Fiat 522 (NSU-Fiat 10/52 PS) von ca. 1932, zugelassen in Berlin; aufgenommen 1935 bei Oberhof (Thüringen)
Fiat 522 Limousine von ca. 1932

Fiat 514, Bauzeit: 1929-32, aufgenommen auf einem Alpenpass
Fiat 514 Tourer, Bauzeit: 1929-32; Kinoaushangfoto für den Film „Gitarren der Liebe“ von 1954
Fiat 518C „Ardita“ 2000, Aufnahme der Nachkriegszeit, Zulassungsbezirk Iserlohn
Fiat 508 „Balilla“ Spider, Baujahr: 1932-34, Zulassung: München
Fiat 508 „Balilla“ Spider, Baujahr: 1932-34, Zulassung unbekannt
Fiat 508 „Balilla“ Spider, Baujahr: 1932-34, aufgenommen in der Sowjetischen Besatzungszone Leipzig-Sachsen zwischen 1948 und 1953
Fiat 508 Spezial-Cabrio
NSU-Fiat 508 A „Nuova Balilla“bzw. NSU-Fiat 1000, Baujahr: 1934-37
NSU-Fiat 508 A „Nuova Balilla“bzw. NSU-Fiat 1000, Baujahr: 1934-37
Fiat 508 A, Baujahr: 1934-37, aufgenommen am Deutschen Eck in Koblenz
Fiat 508 A bzw. NSU/Fiat 1000, Cabriolet von Drauz/Heilbronn; Bauzeit: 1934-38, aufgenommen in der Nähe von Leermoos (Österreich)
Fiat 508 A bzw. NSU/Fiat 1000 Cabriolet, Bauzeit: 1934-38
Fiat 508A oder NSU-Fiat 1000 Cabriolet, aufgenommen im Februar 1939
Fiat 508A oder NSU-Fiat 1000 Cabriolet, Bauzeit: 1934-38; aufgenommen im Februar 1939
Fiat 508A oder NSU-Fiat 1000 Cabriolet, Bauzeit: 1934-38; aufgenommen 1953 in Solnhofen; Originalfoto aus Besitz der Familie Ettenhuber
Fiat 508 A „Nuova Balilla“ bzw. NSU-Fiat 1000, aufgenommen 1960
Fiat 508 S Sport Spyder, Bauzeit: 1933-37; Zulassung: Landkreis Aurich
Fiat 508 S Sport Spyder, Bauzeit: 1933-37, aufgenommen 1961 in Ostdeutschland
Fiat 1500, Baujahr: 1935-39, aufgenommen in Österreich, später 1930er Jahre
Fiat 1500, Bauzeit: 1935-39, aufgenommen in Österreich
Fiat 1500, Baujahr: 1935-39, aufgenommen Ende der 1930er Jahre
Fiat 1500 Limousine, aufgenommen im Ausstellungsraum des Hamburger Generalverteters Klok; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
NSU-Fiat 1500; Bauzeit: 1935-41, aufgenommen in Hessen-Nassau
Fiat 1500 Limousine, Zulassung im Raum Erfurt
Fiat 1500 Limousine, Zulassung im Raum Königsberg (Ostpreussen)
Fiat 1500 Limousine, Zulassung im Raum Ennepe (Ruhrgebiet); Aufnahme aus dem 2. Weltkrieg
Fiat 1500 Limousine; evtl. Beutewagen der Wehrmacht auf dem Balkan
Fiat 1500 Cabriolet (Gläser), Baujahr 1936 (Sturmstangen); Originalfoto aus Sammlung Rolf Ackermann
Fiat 1500 Cabriolet (Gläser), Baujahr 1936 (Sturmstange); aufgenommen in der frühen Nachkriegszeit im Rheinland; Originalfoto aus Sammlung Erik Dünnebier
Fiat 1500 Cabriolet, Baujahr 1937 (keine Sturmstange, Winker im Seitenteil); Foto der frühen Nachkriegszeit aus Thüringen; Originalfoto aus Sammlung Erik Dünnebier
Fiat 1500 Cabriolet, Baujahr 1937 (keine Sturmstange, Winker im Seitenteil); Foto der frühen Nachkriegszeit aus Thüringen
Fiat 1500 Cabriolet, Baujahr 1937 (keine Sturmstange, Winker im Seitenteil); Foto der frühen Nachkriegszeit aus Thüringen
Fiat 1500 Cabriolimousine; wahrscheinlich Foto der frühen Nachkriegszeit
Fiat 1500 Cabriolet, Baujahr 1938/39 (Winker im Fensterholm), Zulassung: München; Originalfoto aus Sammlung Erik Dünnebier
Fiat 500 Rolldach-Limousine, ab 1936

Fiat 500 Cabriolimousine, Bauzeit: 1936-47; aufgenommen im 2. Weltkrieg mit Luftwaffensoldat
Fiat 500, Bauzeit: 1935-47; Fahrzeug der Wehrmacht
Fiat 500 Cabriolimousine, Bauzeit: 1936-47; Nachkriegsaufnahmen aus dem Raum Leipzig (ab 1948)
Fiat 500 Rolldach-Limousine, ab 1936; Nachkriegsaufnahme
Fiat 500 Rolldach-Limousine, ab 1936; Nachkriegsaufnahme

Fiat 500 Limousine, Bauzeit: 1936-47; aufgenommen im September 1968; Zulassung im Kreis Bautzen
Fiat 500 Limousine, Bauzeit: 1936-47; aufgenommen im September 1968; Zulassung im Kreis Bautzen
Fiat 1100, Bauzeit: 1937-39, aufgenommen am Traunsee (Österreich), Ausschnitt aus Ansichtskarte der 1930er Jahre
Fiat 1100, Bauzeit: 1937-39; Nummernschild unbekannt
Fiat 1100 „Coloniale“, Bauzeit: ab 1938, aufgenommen im März 1938 am Gardasee
Fiat 1100, Baujahr: 1937-39, aufgenommen in Italien 1939
Fiat-NSU 1100 Cabriolet, Karosserie Buhne (Berlin); Bauzeit: 1938-41
Fiat 1100, Bauzeit: 1937-39, Zulassung: Schlesien
Fiat 1100, Bauzeit: 1937-39, Zulassung Wien, Aufnahme von 1938
Fiat 1100 L Camioncino, aufgenommen in Italien Mitte der 1940er Jahre
Fiat 1100 Limousine, Bauzeit: 1937-39, aufgenommen im Raum Leipzig ab 1948
Fiat 1100 Limousine, Bauzeit: 1937-39; aufgenommen in Berlin ab 1956
Fiat 1100 Limousine, Bauzeit: 1937-39; aufgenommen nach dem 2. Weltkrieg in Rumänien
Fiat 1100 Cabriolet; deutsche Produktion, Karosserie von Drauz/Heilbronn (Hinweis von Marc San Giorgi, Niederlande)
Fiat 1100 „Musone“, Bauzeit: ab 1939
Fiat 1100 „Musone“, Bauzeit: ab 1939; Nachkriegsaufnahme aus Österreich
Fiat 1100 „Musone“, Bauzeit: ab 1939; Nachkriegsaufnahme, evtl. aus Osteuropa

Neueste Beiträge

Die größte Pfeife aller Zeiten: Cottin & Desgouttes

Zurück aus Italien gilt es, in allerlei Routinen zurückzufinden.

Dazu zählen neben dem Mähen des wild gewucherten Rasens die regelmäßige Betätigung des Blinkers und die grobe Einhaltung der Tempolimits (heute stark erleichtert durch einen Mercedes, der mit unter 60 km/h auf der Landstraße vor mir herzockelte).

Es ruft zudem die Pflicht, im Blog wieder in den alten Trott zurückzufinden, denn es gibt ungeduldige Leser (m/w/d), zu deren Tagesablauf es gehört nachzuschauen, was es Neues aus der Welt der Vorkriegsfotos auf alten Autos (oder so ähnlich) gibt.

Tatsächlich habe ich gleich zwei hübsche Sachen aus dem Süden mitgenommen bzw. unterwegs aufgelesen.

Die eine davon hat merkwürdigerweise nicht nur mit Italien, sondern auch mit Belgien zu tun. Irgendwo dazwischen liegt bekanntlich die schöne Schweiz und dort steht zur zusätzlichen Komplikation ein Auto aus Frankreich – sowie die größte aller Pfeifen.

Wie das alles zusammengeht, weiß ich im Moment selbst noch nicht, aber es wird schon gelingen – also halten Sie durch!

Beginnen wir in Italien – immer eine gute Standortwahl:

Fiat 509 Tourenwagen am Gardasee; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Als ich diese schöne Aufnahme aus den 1920er Jahren aufstöberte, sagte mir mein Bauchgefühl gleich, dass diese an einem der oberitalienischen Seen entstanden sein muss. Nur an welchem, das konnte ich zunächst nicht sagen.

Es gibt freilich einen darunter, den ich nur vom Hörensagen und aus Goethes Italienischer Reise kenne – Deutschlands südlichsten See, auch bekannt auch als Lago di Garda.

Er liegt nicht auf meiner bevorzugten Einfallsroute nach Süden, welche nicht über den Brenner, sondern über den Gotthardpass führt (dorthin begeben wir uns übrigens demnächst).

Jedenfalls bestätigte sich meine Vermutung, dass sich die markant auf einem Kap liegende Burganlage dort befindet – wo genau, habe ich vergessen, aber ein Leser wird es sicher wissen:

Warum die majestätischen Zypressen, die sich in Italien allerorten finden, in deutschen Landen nur geringer Beliebtheit erfreuen, verstehe ich nicht.

Sie sind frostfest, völlig anspruchslos, bedürfen keinerlei Pflege und wachsen einfach ihr ganzes langes Leben immer weiter gen Himmel – zwei davon zieren seit längerem meinen eigenen Garten und sie legen um rund 20 Zentimeter pro Jahr zu.

Wenn kein teutonischer Tannenfetischist sie eines Tages fällt, werden sie noch in 200 Jahren in edler Einfalt und stiller Größe gen Himmel ragen und damit meinen Blog überdauern.

Der Tourenwagen vor dieser dramatischen Kulisse ist schnell als Fiat 509 identifiziert.

Das Turiner Meisterstück – ein in Massenproduktion nach US-Vorbild gefertigter Kleinwagen mit drehfreudigem 1-Liter Motor mit obenliegender Nockenwelle – war zum Zeitpunkt der Einführung anno 1925 konkurrenzlos und wurde auch in Deutschland gern gekauft.

Wo das am Gardasee abgelichtete Exemplar zugelassen war, lässt sich wohl nicht mehr feststellen:

Ja, ist ja alles schön, aber nichts Neues – das Modell hatten wir im Blog schon öfters.

War im Titel nicht etwas französisch Klingendes angekündigt, wenn auch etwas respektlos als „die größte Pfeife“?

Gewiss, aber es wäre doch langweilig, wenn man immer gleich zur Sache käme. So muss ich noch einige Zwischenstationen absolvieren, bevor wir ans Ziel gelangen.

Die erste führt uns nach Belgien, wo es eine bemerkenswerte Comic-Tradition gibt (übrigens mit einer ausgeprägten Seitenlinie in Sachen Automobile).

Vermutlich hat die desaströse Anwesenheit deutschen Militärs gleich zweimal im 20. Jh. den Belgiern das starke Bedürfnis eingeprägt, sich dem Schicksal mit gnadenlosem Humor zu stellen. Ein sympathischer Zug, dem wir Meisterwerke wie die Figur „Gaston“ verdanken.

Dieser liebenswerte Chaot und Anarchist bringt zwar in seinem Bürodasein nichts Konstruktives zustande, aber er fährt einen Fiat 509 und das zeugte Mitte der 1950er Jahre, als der Comic entstand, von echtem Charakter.

Wie der Autor von „Gaston“ darauf gekommen war, der immerhin 40 Jahre lang seine Kunstfigur durch die Absurditäten des Lebens begleitete, weiß ich nicht. Er wird wohl selbst einen Bezug dazu gehabt haben – vielleicht weiß auch dazu ein Leser mehr.

Mit dem Fiat 509 von Gaston und dem vom Gardasee verlassen wir nun freilich den Süden. Auf dem Heimweg liegt – jedenfalls für mich – die Schweiz. Dort wurde in etwa zur gleichen Zeit das im Titel angekündigte französische Gefährt aufgenommen.

Tja, wie kriegt man nun die Kurve von Fiat-Enthusiast Gaston aus Belgien zu einem Franzosen in der Eidgenossenschaft – und das noch dazu auf dem Rückweg aus Italien?

Ganz einfach, man muss nur einen kleinen Sprung zu Gastons „alter ego“ machen – einer ebenfalls belgischen Parodie auf den sympathischen Loser. Allein das kündet schon von Humor, eine Karikatur zu karikieren.

Ich weiß wenig darüber, außer dass diese Figur statt „Gaston“ nun „Baston“ hieß und von etlichen namhaften Vertretern der Comic-Kunst in die skurrilsten Rollen hineinpersifliert wurde wie etwa Rocker, Firmenpatriarch, Weiberheld usw.

Das weiß ich aber alles nur zufällig, denn von diesem Genre habe ich gar keine Ahnung. Ich bin bloß darauf gestoßen, weil das erwähnte Machwerk den hübschen deutschen Titel „Baston, die größte Pfeife aller Zeiten“ trägt.

Mit den größten Pfeifen kenne ich mich wiederum recht gut aus – aber nicht weil ich Raucher wäre oder mir Mitglieder der Priesterkaste in Berlin und Brüssel nahestünden. Nein, mich faszinieren schlicht große Orgeln und deren einzigartige Überwältigungsmacht.

Statt eines Riesenorchesters braucht es im besten Fall nur eine Person an den Manualen und Pedalen, um über ein Instrumentarium zu gebieten, das in die tausende gehen kann.

Nicht zufällig gibt es nur kaum befriedigende Aufnahmen von Orgelmusik. Selbst die teuersten Hifi-Anlagen scheitern an der physikalischen Herausforderung, das den gewaltigen Basspfeifen entsprechende Luftvolumen hinreichend hörbar in Bewegung zu setzen. Die Frequenz als solche ist dabei nicht das Problem, sondern die benötigte Energie.

Wem das zu abstrakt ist, dem kann geholfen werden, und zwar anhand der größten Pfeife aller Zeiten. Die ist nun nicht mehr eine kuriose Kunstfigur aus Belgien namens Baston.

Um ihr zu begegnen und sie zu erleben, muss man sich vielmehr an einen Ort in der Schweiz begeben, wo einst dieser Tourer parkierte:

Cottin & Desgouttes in Luzern; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Aha, da haben wir endlich den angekündigten Cottin & Desgouttes! Sicher werden Sie jetzt das eine oder andere über ihn erfahren wollen.

Nun, da muss ich Sie enttäuschen und kann nur auf das Porträt eines anderen Wagen dieses Herstellers verweisen, das in meinem Blog hier zu finden ist. Sehr ergiebig ist das aber nicht.

Ist das vielleicht der Grund für das abschätzige Urteil „die größte Pfeife“ nach dem Motto: Über den Wagen lässt sich nichts irgendwie Interessantes sagen?

Nein, das gewiss nicht. Ich habe bloß nicht die geringste Ahnung, was diese Marke der zweiten Reihe (und hunderte andere aus Frankreich) angeht.

Also muss ich auf das Orgelthema zurückkommen und zuvor kurz auf historische Architektur:

Cottin & Desgouttes in Luzern; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Der Cottin & Desgouttes war nämlich vor einer Kirche abgestellt, die mittelalterliche Türme mit einem Renaissance-Portal und einen barocken Giebel darüber vereint.

Umwerfend ist das Ergebnis zwar nicht, aber immerhin sehen wir hier rund 500 Jahre stilistischer Entwicklung in einem einzigen Bauwerk, das dennoch harmonisch wirkt.

Vielleicht sollte man „moderne“ Architekten erst einmal die Standards der Vergangenheit beherrschen lassen, bevor sich sich an etwas Eigenes wagen – sonst kommen weiterhin immer nur diese kindischen Schuhkartons in Beton mit Glas heraus wie seit 100 Jahren.

Das eigentlich Interessante befindet sich ohnehin in der Kirche selbst, die manche unter Ihnen bereits als die Hofkirche im schweizerischen Luzern erkannt haben. Diese weiß nicht nur durch ihre kühnen Turmhauben zu beeindrucken, welche ihresgleichen suchen:

Cottin & Desgouttes in Luzern; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Drinnen befindet sich die in Teilen noch originale Orgel aus dem 17. Jahrhundert, welche trotz Umbauten über die Zeit mit einer Sensation aufwarten kann: Der größten Orgelpfeife der Welt.

Dieses am Ende des 30-jährigen Kriegs (1648) entstandene Monstrum misst über 10 Meter an Höhe. Wer mag, kann einmal recherchieren, welche Bassfrequenz damit erzeugt wird und welches kolossale Luftvolumen darin in Schwingung versetzt wird.

Das Erlebnis des Originals entzieht sich jedenfalls der technischen Reproduktion mit heutigen Mitteln. Da gibt es nichts zu „digitalisieren“ und auch die KI wird Ihnen sagen: „Nö, zwecklos.“

Genauso verhält es sich mit Automobilen aus längst vergangenen Zeiten – das Original ist nicht zu ersetzen und ist es einmal verloren, kann man es nicht mehr herstellen, nur sich ihm rein oberflächlich annähern.

Bloß auf alten Fotos können die verschwundenen Zeugen der Vergangenheit noch ein bisweilen spannendes Schattendasein in Schwarz-Weiß weiterführen…

Michael Schlenger, 2024. All entries in this blog (including embedded photos) are copyrighted by the author, unless otherwise indicated. Excerpts and links may be used, provided that credit is given to Michael Schlenger and https://vorkriegs-klassiker-rundschau.blog with appropriate and specific direction to the original content.

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