Hansa/-Lloyd

Bilder und Reklame von Hansa- und Hansa-Lloyd-Automobilen chronologisch geordnet

© Originalfotos aus Sammlung Michael Schlenger (sofern nicht anders angegeben), Weiterverwendung nur mit Quellenangabe

HAG von 1906, Ein- oder Zweizylindermodell (DeDion-Bouton-Motor); Wagen der Familie Jebsen (Norwegen); Originalfoto aus Privatbesitz via Ole Bjarne Mosland
HAG von 1906/07, wohl Zwei- oder Vierzylindermodell; Originalfoto: Sammlung Klaas Dierks
Hansa Typ A 6/12 oder 6/14 PS bzw. A 10/18 PS oder A10/20 PS, 1908 bzw. 1909
Hansa-Reklame von 1908/09
Hansa-Reklame aus Braunbecks Sportlexikon von 1910
Hansa Typ A 6/16 PS von ca. 1912
Hansa Typ A oder C von ca. 1912; Postkarte nach Lübeck von Februar 1913
Hansa Typ C 8/20 PS um 1912, Aufnahme aus dem 1. Weltkrieg; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Hansa Typ D 10/30 PS, Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1912/13)
Hansa 10/35 PS Sport-Phaeton, aus „Motor“, 1913
Hansa Typ D 10/30 PS, Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1913/14)
Hansa Typ D 10/30 PS, Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1913/14; Fahrzeug des Kraftfahrbataillons Berlin-Schöneberg, aufgenommen im August 1915; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Hansa Typ D 10/30 PS, Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1913/14)
Hansa Typ D 10/30 PS, Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1913/14); auf dem Rücksitz der Großherzog Friedrich August von Oldenburg; originale Postkarte aus Sammlung Helmuth Meinken (Hundsmühlen)
Hansa Typ D 10/30 PS; Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1913/14)
Hansa Typ D 10/30 PS; Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1913/14)
Hansa Typ D 10/30 PS, Bauzeit: 1911-14 (dieser Wagen: 1913/14); Fahrzeug der königlich-bayrischen Armee; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Hansa Typ D 10/30 PS Zweisitzer, Baujahr: 1913/14; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Hansa Typ C 8/24 PS, Bauzeit: 1913-14; aufgenommen nach dem 1. Weltkrieg
Hansa-Lloyd 15/50 PS von 1914, aufgenommen im 1. Weltkrieg
Hansa-Lloyd Reklame von 1914
Hansa-Lloyd Reklame von 1915
Hansa-Lloyd Reklame von 1916
Hansa-Lloyd-Reklame, ab ca. 1916
Hansa-Lloyd Reklame von 1916
Hansa-Lloyd Spitzkühlerversion, ab 1914, aufgenommen nach dem 1. Weltkrieg
Hansa-Lloyd Typ 18/60 PS „Treffass“; Quelle: Flickr
Hansa-Lloyd Typ 18/60 PS, Bauzeit: 1920-24; Originalfoto aus Sammlung Matthias Schmidt (Dresden)
Hansa-Lloyd Typ 18/60 PS, Bauzeit: 1920-24; Originalfoto: Sammlung Jason Palmer (Australien)
Hansa-Lloyd 18/60 PS, Bauzeit: 1920-24, Umbau zur Personenbeförderung; Originalfoto bereitgestellt von einem Leser aus Achim
Hansa-Lloyd 18/60 PS, Bauzeit: 1920-24, Umbau zum Kleintransporter; Originalfoto bereitgestellt von Vincent Birkenhagen
Hansa-Lloyd 18/60 PS, Bauzeit: 1920-24, Limousine (Aufbau vermutlich von Rembrandt, Bremen); Originalfoto aus Sammlung Jason Palmer (Australien)
Hansa Typ 8/26 PS, Bauzeit: 1921-24; Zulassung: Regierungsbezirk Kassel; Originalfoto aus Familienbesitz (Mathias Wolkewitz)
Hansa Typ 8/26 PS, Bauzeit: 1921-24; Aufnahme von Januar 1925
Hansa Typ 8/26 PS, Bauzeit: 1921-24; Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Hansa Typ P 8/36 PS, Bauzeit: 1924-28
Hansa Typ P 8/36 PS, Bauzeit: 1924-28
Hansa Typ P 8/36 PS, Bauzeit: 1924-28; Originalfoto: Sammlung Jason Palmer (Australien)
Hansa Typ A6 13/60 PS, Bauzeit: 1927-28; Abbildung aus „Die Motorfahrzeuge“, P. Wolfram, 1928
Hansa Typ A6 13/60 PS, Bauzeit: 1927-28; Originalfoto: Sammlung Jason Palmer (Australien)
Hansa-Lloyd „Trumpf-Aß“ 20/100 PS, Bauzeit: 1927-28; Abbildung aus: „Die Motorfahrzeuge“ von P. Wolfram, 1928
Hansa A8 Pullman-Limousine; Aufbau evtl. von Rembrandt (Bremen-Delmenhorst); Zulassung im Raum Dortmund
Hansa Typ A8 Spezialroadster von 1929, eingesetzt von Arnold von Praun beim Zirler Bergrennen 1929 (Platz 2 in der Klasse bis 5 Liter9
Hansa „Konsul“, viersitziges Cabriolet, Baujahr: 1931/32; Originalfoto aus Sammlung Marcus Bengsch
Hansa 400 bzw. 500, Bauzeit: 1933-34
Reklame für Hansa 1100 und 1700, Bauzeit: 1934-39
Hansa 1100 Limousine, Bauzeit: 1934-39 (hier: frühes Modell mit spitzem Scheibenrahmen, mittigem Scheibenwischerantrieb und kleinen, flachen Radkappen)
Hansa 1100 Limousine, Bauzeit: 1934-39 (hier: frühes Modell mit spitzem Scheibenrahmen und kleinen, flachen Radkappen)

Hansa 1700 Cabriolet, Bauzeit: 1934-39 (frühe Version mit unten spitz zulaufendem Scheibenrahmen, mittigem Scheibenwischerantrieb und kleinen, flachen Radkappen); aufgenommen bei Schwarzenberg in Sachsen
Hansa 1700 Cabriolimousine, Bauzeit: 1934-39 (frühe Version mit unten spitz zulaufendem Scheibenrahmen, mittigem Scheibenwischerantrieb und kleinen, flachen Radkappen)
Hansa 1700 Cabrio-Limousine, Bauzeit: 1934-39 (frühe Version mit flachen Radkappen); Aufnahme von August 1936, Wagen von Albert Kühne (Rathenow/Havel) und Frau Else, begleitet von Sohn Heinz (19) und Tochter Ruth (13); Kopie eines Originalfotos aus Besitz von Peter Hüttenrauch (Zühlsdorf), dessen Großeltern und Mutter hier zu sehen sind
Hansa 1100 Limousine, Bauzeit: 1934-39, Vorkriegsaufnahme aus Innsbruck (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen)
Hansa 1700 Cabrio-Limousine, Bauzeit: 1934-41 (hier: mittleres Modell mit spitz zulaufendem Scheibenrahmen, profilierten großen Radkappen); Originalfoto aus Sammlung Klaas Dierks
Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39, aufgenommen im Riesengebirge (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen)
Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39, aufgenommen 1937 in Iserlohn (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen)
Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39 (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen), aufgenommen 1937 in Iserlohn
Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39 (hier: frühes oder mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen)

Hansa 1700 Limousine, Bauzeit: 1934-39 (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen), aufgenommen 1937 an der Autobahn
Hansa 1100 Limousine, Bauzeit: 1934-39 (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen); Aufnahme der frühen Nachkriegszeit
Hansa 1700 Cabriolimousine, Bauzeit: 1934-39; hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen
Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39 (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen),
Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39 (hier: mittleres Modell mit spitzem Scheibenrahmen, aber großen profilierten Radkappen),
Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39 (hier: mittleres oder spätes Modell mit großen profilierten Radkappen), Zulassungsbezirk: Landkreis Stolp (Pommern)
Hansa 1100 oder 1700, Bauzeit: 1934-39; Nachkriegsfoto ab 1948
Hansa 1100 Cabriolimousine, Bauzeit: 1934-39 (späte Version mit unten abgerundetem Scheibenrahmen und einfachem Scheibenwischer)
Hansa 1100 oder 1700, Bauzeit: 1934-1939 (späte Version mit unten abgerundetem Scheibenrahmen und doppeltem Scheibenwischer), Postkarte der 1950er Jahre aus Bad Lausick (Sachsen)
Hansa 1100 Prospekt mit 2-sitzigem Cabriolet; Original aus Sammlung Christian Hubatsch
Hansa 1700 Limousine, Bauzeit: 1934-39
Hansa 1100 Limousine, Bauzeit: 1934-39 (späte Version mit unten abgerundetem Scheibenrahmen und doppeltem Scheibenwischer)
Hansa 1100 Cabriolet, Bauzeit: 1934-39 (späte Version mit unten abgerundetem Scheibenrahmen und doppeltem Scheibenwischer); Nachkriegsaufnahme aus Bayern
Hansa 1700 Cabriolet, Bauzeit: 1934-39 (späte Version mit unten abgerundetem Scheibenrahmen und doppeltem Scheibenwischer), Nachkriegsaufnahme

Hansa 1100, Bauzeit: 1934-39; aufgenommen in Dänemark um 1960
Hansa 1100, 2-sitzige Cabriolimousine (Sonderkarosserie), späte Version mit unten abgerundetem Scheibenrahmen und großen, profilierten Radkappen
Hansa 1100, 2-sitzige Cabriolimousine (Sonderkarosserie), späte Version mit unten abgerundetem Scheibenrahmen und großen, profilierten Radkappen
Hansa bzw. Borgward 2000 Limousine, Baujahr: 1938/39, Fahrzeug der Wehrmacht, aufgenommen im März 1940
Hansa bzw. Borgward 2000 Cabriolimousine, Baujahr: 1938/39, aufgenommen im Mai 1947
Hansa bzw. Borgward 2000 Limousine, Baujahr: 1938/39, Postkarte aus Leipzig von 1961

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Die größte Pfeife aller Zeiten: Cottin & Desgouttes

Zurück aus Italien gilt es, in allerlei Routinen zurückzufinden.

Dazu zählen neben dem Mähen des wild gewucherten Rasens die regelmäßige Betätigung des Blinkers und die grobe Einhaltung der Tempolimits (heute stark erleichtert durch einen Mercedes, der mit unter 60 km/h auf der Landstraße vor mir herzockelte).

Es ruft zudem die Pflicht, im Blog wieder in den alten Trott zurückzufinden, denn es gibt ungeduldige Leser (m/w/d), zu deren Tagesablauf es gehört nachzuschauen, was es Neues aus der Welt der Vorkriegsfotos auf alten Autos (oder so ähnlich) gibt.

Tatsächlich habe ich gleich zwei hübsche Sachen aus dem Süden mitgenommen bzw. unterwegs aufgelesen.

Die eine davon hat merkwürdigerweise nicht nur mit Italien, sondern auch mit Belgien zu tun. Irgendwo dazwischen liegt bekanntlich die schöne Schweiz und dort steht zur zusätzlichen Komplikation ein Auto aus Frankreich – sowie die größte aller Pfeifen.

Wie das alles zusammengeht, weiß ich im Moment selbst noch nicht, aber es wird schon gelingen – also halten Sie durch!

Beginnen wir in Italien – immer eine gute Standortwahl:

Fiat 509 Tourenwagen am Gardasee; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Als ich diese schöne Aufnahme aus den 1920er Jahren aufstöberte, sagte mir mein Bauchgefühl gleich, dass diese an einem der oberitalienischen Seen entstanden sein muss. Nur an welchem, das konnte ich zunächst nicht sagen.

Es gibt freilich einen darunter, den ich nur vom Hörensagen und aus Goethes Italienischer Reise kenne – Deutschlands südlichsten See, auch bekannt auch als Lago di Garda.

Er liegt nicht auf meiner bevorzugten Einfallsroute nach Süden, welche nicht über den Brenner, sondern über den Gotthardpass führt (dorthin begeben wir uns übrigens demnächst).

Jedenfalls bestätigte sich meine Vermutung, dass sich die markant auf einem Kap liegende Burganlage dort befindet – wo genau, habe ich vergessen, aber ein Leser wird es sicher wissen:

Warum die majestätischen Zypressen, die sich in Italien allerorten finden, in deutschen Landen nur geringer Beliebtheit erfreuen, verstehe ich nicht.

Sie sind frostfest, völlig anspruchslos, bedürfen keinerlei Pflege und wachsen einfach ihr ganzes langes Leben immer weiter gen Himmel – zwei davon zieren seit längerem meinen eigenen Garten und sie legen um rund 20 Zentimeter pro Jahr zu.

Wenn kein teutonischer Tannenfetischist sie eines Tages fällt, werden sie noch in 200 Jahren in edler Einfalt und stiller Größe gen Himmel ragen und damit meinen Blog überdauern.

Der Tourenwagen vor dieser dramatischen Kulisse ist schnell als Fiat 509 identifiziert.

Das Turiner Meisterstück – ein in Massenproduktion nach US-Vorbild gefertigter Kleinwagen mit drehfreudigem 1-Liter Motor mit obenliegender Nockenwelle – war zum Zeitpunkt der Einführung anno 1925 konkurrenzlos und wurde auch in Deutschland gern gekauft.

Wo das am Gardasee abgelichtete Exemplar zugelassen war, lässt sich wohl nicht mehr feststellen:

Ja, ist ja alles schön, aber nichts Neues – das Modell hatten wir im Blog schon öfters.

War im Titel nicht etwas französisch Klingendes angekündigt, wenn auch etwas respektlos als „die größte Pfeife“?

Gewiss, aber es wäre doch langweilig, wenn man immer gleich zur Sache käme. So muss ich noch einige Zwischenstationen absolvieren, bevor wir ans Ziel gelangen.

Die erste führt uns nach Belgien, wo es eine bemerkenswerte Comic-Tradition gibt (übrigens mit einer ausgeprägten Seitenlinie in Sachen Automobile).

Vermutlich hat die desaströse Anwesenheit deutschen Militärs gleich zweimal im 20. Jh. den Belgiern das starke Bedürfnis eingeprägt, sich dem Schicksal mit gnadenlosem Humor zu stellen. Ein sympathischer Zug, dem wir Meisterwerke wie die Figur „Gaston“ verdanken.

Dieser liebenswerte Chaot und Anarchist bringt zwar in seinem Bürodasein nichts Konstruktives zustande, aber er fährt einen Fiat 509 und das zeugte Mitte der 1950er Jahre, als der Comic entstand, von echtem Charakter.

Wie der Autor von „Gaston“ darauf gekommen war, der immerhin 40 Jahre lang seine Kunstfigur durch die Absurditäten des Lebens begleitete, weiß ich nicht. Er wird wohl selbst einen Bezug dazu gehabt haben – vielleicht weiß auch dazu ein Leser mehr.

Mit dem Fiat 509 von Gaston und dem vom Gardasee verlassen wir nun freilich den Süden. Auf dem Heimweg liegt – jedenfalls für mich – die Schweiz. Dort wurde in etwa zur gleichen Zeit das im Titel angekündigte französische Gefährt aufgenommen.

Tja, wie kriegt man nun die Kurve von Fiat-Enthusiast Gaston aus Belgien zu einem Franzosen in der Eidgenossenschaft – und das noch dazu auf dem Rückweg aus Italien?

Ganz einfach, man muss nur einen kleinen Sprung zu Gastons „alter ego“ machen – einer ebenfalls belgischen Parodie auf den sympathischen Loser. Allein das kündet schon von Humor, eine Karikatur zu karikieren.

Ich weiß wenig darüber, außer dass diese Figur statt „Gaston“ nun „Baston“ hieß und von etlichen namhaften Vertretern der Comic-Kunst in die skurrilsten Rollen hineinpersifliert wurde wie etwa Rocker, Firmenpatriarch, Weiberheld usw.

Das weiß ich aber alles nur zufällig, denn von diesem Genre habe ich gar keine Ahnung. Ich bin bloß darauf gestoßen, weil das erwähnte Machwerk den hübschen deutschen Titel „Baston, die größte Pfeife aller Zeiten“ trägt.

Mit den größten Pfeifen kenne ich mich wiederum recht gut aus – aber nicht weil ich Raucher wäre oder mir Mitglieder der Priesterkaste in Berlin und Brüssel nahestünden. Nein, mich faszinieren schlicht große Orgeln und deren einzigartige Überwältigungsmacht.

Statt eines Riesenorchesters braucht es im besten Fall nur eine Person an den Manualen und Pedalen, um über ein Instrumentarium zu gebieten, das in die tausende gehen kann.

Nicht zufällig gibt es nur kaum befriedigende Aufnahmen von Orgelmusik. Selbst die teuersten Hifi-Anlagen scheitern an der physikalischen Herausforderung, das den gewaltigen Basspfeifen entsprechende Luftvolumen hinreichend hörbar in Bewegung zu setzen. Die Frequenz als solche ist dabei nicht das Problem, sondern die benötigte Energie.

Wem das zu abstrakt ist, dem kann geholfen werden, und zwar anhand der größten Pfeife aller Zeiten. Die ist nun nicht mehr eine kuriose Kunstfigur aus Belgien namens Baston.

Um ihr zu begegnen und sie zu erleben, muss man sich vielmehr an einen Ort in der Schweiz begeben, wo einst dieser Tourer parkierte:

Cottin & Desgouttes in Luzern; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Aha, da haben wir endlich den angekündigten Cottin & Desgouttes! Sicher werden Sie jetzt das eine oder andere über ihn erfahren wollen.

Nun, da muss ich Sie enttäuschen und kann nur auf das Porträt eines anderen Wagen dieses Herstellers verweisen, das in meinem Blog hier zu finden ist. Sehr ergiebig ist das aber nicht.

Ist das vielleicht der Grund für das abschätzige Urteil „die größte Pfeife“ nach dem Motto: Über den Wagen lässt sich nichts irgendwie Interessantes sagen?

Nein, das gewiss nicht. Ich habe bloß nicht die geringste Ahnung, was diese Marke der zweiten Reihe (und hunderte andere aus Frankreich) angeht.

Also muss ich auf das Orgelthema zurückkommen und zuvor kurz auf historische Architektur:

Cottin & Desgouttes in Luzern; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Der Cottin & Desgouttes war nämlich vor einer Kirche abgestellt, die mittelalterliche Türme mit einem Renaissance-Portal und einen barocken Giebel darüber vereint.

Umwerfend ist das Ergebnis zwar nicht, aber immerhin sehen wir hier rund 500 Jahre stilistischer Entwicklung in einem einzigen Bauwerk, das dennoch harmonisch wirkt.

Vielleicht sollte man „moderne“ Architekten erst einmal die Standards der Vergangenheit beherrschen lassen, bevor sich sich an etwas Eigenes wagen – sonst kommen weiterhin immer nur diese kindischen Schuhkartons in Beton mit Glas heraus wie seit 100 Jahren.

Das eigentlich Interessante befindet sich ohnehin in der Kirche selbst, die manche unter Ihnen bereits als die Hofkirche im schweizerischen Luzern erkannt haben. Diese weiß nicht nur durch ihre kühnen Turmhauben zu beeindrucken, welche ihresgleichen suchen:

Cottin & Desgouttes in Luzern; Originalfoto: Sammlung Michael Schlenger

Drinnen befindet sich die in Teilen noch originale Orgel aus dem 17. Jahrhundert, welche trotz Umbauten über die Zeit mit einer Sensation aufwarten kann: Der größten Orgelpfeife der Welt.

Dieses am Ende des 30-jährigen Kriegs (1648) entstandene Monstrum misst über 10 Meter an Höhe. Wer mag, kann einmal recherchieren, welche Bassfrequenz damit erzeugt wird und welches kolossale Luftvolumen darin in Schwingung versetzt wird.

Das Erlebnis des Originals entzieht sich jedenfalls der technischen Reproduktion mit heutigen Mitteln. Da gibt es nichts zu „digitalisieren“ und auch die KI wird Ihnen sagen: „Nö, zwecklos.“

Genauso verhält es sich mit Automobilen aus längst vergangenen Zeiten – das Original ist nicht zu ersetzen und ist es einmal verloren, kann man es nicht mehr herstellen, nur sich ihm rein oberflächlich annähern.

Bloß auf alten Fotos können die verschwundenen Zeugen der Vergangenheit noch ein bisweilen spannendes Schattendasein in Schwarz-Weiß weiterführen…

Michael Schlenger, 2024. All entries in this blog (including embedded photos) are copyrighted by the author, unless otherwise indicated. Excerpts and links may be used, provided that credit is given to Michael Schlenger and https://vorkriegs-klassiker-rundschau.blog with appropriate and specific direction to the original content.

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